Informatives

Imke Groenewold
Verhaltenstrainerin für Halter & Hund

Informatives

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Warum keine Gruppen


Aber Welpen müssen doch sozialisiert werden...

Ich möchte Ihnen hier kurz erläutern warum ich Erziehung im Gruppentraining heute nicht mehr anbiete.


  • Erziehung ist so einzigartig wie jeder Mensch und jeder Hund. Alle Hunde haben ihren eigenen Entwicklungsstand, lernen i ihrem eigenen Tempo und  leben in einem ganz individuellen Familienumfeld. Ihr Hund muss lernen sich in Ihren persönlichen Alltag zu integrieren.  Auf dem Hundeplatz wird er nicht sein Leben verbringen.
  • Erziehung (Benehmen Zuhause und in der Gesellschaft) unterscheidet sich deutlich von Ausbildung (Kommandos, Befehle, Signale, spezielle Ausbildungen wie Agility, Obedience, Fährtensuche etc.). Ein Familienhund benötigt in erster Linie  Erziehung.
  • Erziehung ist die Basis, das Fundament, auf dem später die Ausbildung aufgebaut werden kann. 
  • In der Lerntheorie ist man sich darüber einig, daß neue Inhalte zu Beginn in einer möglichst ablenkungsfreien Umgebung geübt werden sollen - ein Gruppentraining ist nicht ablenkungsarm!
  • Sozialisierung bedeutet "Gesellschaftsfähig-Machung" und die wichtigste Sozialisierung zur   Alltagstauglichkeit ist die Sozialisierung auf SIE, als Familie.
  • Kommunikation bedeutet auch respektvoll die Individualdistanz des Gegenübers zu achten – das ist in wildem  Spiel (sofern es denn eines ist) mit mehreren Hunden nicht möglich.
  • Gruppen erzeugen Emotionen. Wenn die erste Erfahrung eines Welpen mit Artgenossen die ist, eine riesige Party zu feiern, fällt es dem Hund später schwerer sich trotz Anwesenheit anderer Hunde auf seinen Menschen zu konzentrieren.
  • Selbst bei gut geführten Welpengruppen besteht die Gefahr, daß der Hund grobes Spielverhalten lernt.
  • Gruppentraining stört die Eins-zu-Eins-Bindung
  •  Alternativ biete ich Ihnen Unterstützung bei der Erziehung Ihres Hundes im Einzeltraining an. 


Unterrichtsinhalte im Einzelunterricht


Was bedeutet "Erziehung" überhaupt? Die Zeit, in der wir alle glaubten, "Sitz-Platz-Fuß" ist die Lösung in der Hundeerziehung, geht vorbei. Ein vernünftiges Regelwerk in Bezug auf Entwicklungsstand, Verhaltensbiologie und Alltag hat Priorität und ich unterstüze Sie dabei von mir so genannte "Hausstandsregeln" (Verhalten im Haus), sowie "Lebensregeln" (das Zusammensein draußen im Alltag) zu erarbeiten. Dabei geht es darum die freiwillig gezeigten Angebote der Hunde zu fördern und - möglichst ohne "Leckerchen" - eine gemeinsame Sprache zu finden. Ruhe steht dabei im Vordergrund. Der Unterricht kann an unterschiedlichen Orten stattfinden. Selbstverständlich werden auch alle anfallenden Fragen geklärt.

Hundeerziehung ist einfach! 

Soziales vs. Formelles Lernen



Hä? Ist das nicht das gleiche?

Der Unterschied zwischen sozialem und formellem Lernen bei Hunden lässt sich anhand der Art und Weise erklären, wie Hunde neue Verhaltensweisen erlernen und sich an ihre Umwelt anpassen.

1. Soziales Lernen:

Beim sozialen Lernen handelt es sich um den Lernprozess, bei dem Hunde durch Beobachtung und Nachahmung anderer Menschen oder Hunde neue Verhaltensweisen erwerben.

Hunde lernen durch Interaktionen mit ihren Artgenossen, Menschen oder anderen Tieren. Ein Hund kann zum Beispiel durch das Beobachten eines anderen Hundes lernen, wie man eine bestimmte Aufgabe erledigt, wie etwa das Öffnen einer Tür oder das Reagieren auf bestimmte Kommandos.

Man achte also immer auf gute Vorbilder!

Ein Beispiel für soziales Lernen ist, wenn ein Hund lernt, wie er sich in einer Gruppe verhält, oder bestimmte Verhaltensweisen von seinem Besitzer übernimmt, weil er sieht, wie dieser sich verhält.


Im sozialen Lernprozess spielt das Vertrauen zum Halter eine zentrale Rolle, da der Hund durch positive Erfahrungen und Interaktionen mit seinem Besitzer lernt, ihm zu vertrauen und auf ihn zu achten. Das Vertrauen ist entscheidend, damit der Hund bereit ist, neue Verhaltensweisen durch Beobachtung und Nachahmung zu erlernen.

Hier einige wichtige Punkte, wie das Vertrauen im sozialen Lernprozess zum Halter hervortritt:

1. Stabile Beziehung: Ein Hund lernt am besten, wenn er eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem Halter hat. Wenn der Hund sicher ist, dass sein Besitzer ihm nicht schadet und dass er auf ihn achten kann, wird er offener für neue Erfahrungen und Lernerfahrungen.

2. Positive Verstärkung: Im sozialen Lernprozess wird Vertrauen durch positive Verstärkung aufgebaut. Ein Hund, der erfährt, dass sein Halter ihn bei richtigen Verhaltensweisen anerkennt, entwickelt eine enge Bindung und ist motivierter, von ihm zu lernen. Das Vertrauen wächst, wenn der Hund erkennt, dass er durch das Erlernen von Verhaltensweisen positive Rückmeldungen erhält.

3. Beobachtungslernen: Wenn ein Hund sieht, dass sein Halter in bestimmten Situationen ruhig und kontrolliert reagiert, lernt der Hund, sich in ähnlichen Situationen ebenfalls ruhig zu verhalten. Das Vertrauen wächst, wenn der Hund merkt, dass sein Halter verlässliche Führung bietet und die Umwelt nicht bedrohlich ist.

4. Gefühl von Sicherheit: Vertrauen zum Halter gibt dem Hund ein Gefühl von Sicherheit, was besonders wichtig ist, wenn er neue Verhaltensweisen ausprobiert. Ein Hund, der seinem Besitzer vertraut, wird eher bereit sein, neue Handlungen zu zeigen. Dies fördert den Lernprozess und stärkt die Bindung.

Zusammengefasst ist Vertrauen im sozialen Lernprozess entscheidend, weil es dem Hund ermöglicht, sich sicher zu fühlen und offen für neue Lernerfahrungen zu sein. Ein Hund, der seinem Halter vertraut, wird nicht nur eher beobachten und lernen, sondern auch die Anweisungen und Führung des Halters mit mehr Engagement und Kooperation umsetzen.


2. Formelles Lernen:

Formelles Lernen bezieht sich auf den systematischen Lernprozess, bei dem Hunde durch gezielte Übung und Training neue Verhaltensweisen oder Fähigkeiten erwerben. Es handelt sich hierbei oft um strukturierte Trainingsmethoden, bei denen der Hund für bestimmte Verhaltensweisen Belohnungen erhält (z. B. Klickertraining).

Im Gegensatz zum sozialen Lernen ist das formelle Lernen meist gezielt.

Ein Beispiel für formelles Lernen ist das Erlernen von Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Komm“, bei denen der Hund durch Wiederholung und Belohnung eine bestimmte Verknüpfung zwischen Handlung und Konsequenz aufbaut.

Zusammengefasst:

Soziales Lernen ist eher unbewusst und findet durch Beobachtungen und Nachahmung statt.

Formelles Lernen ist bewusst und erfolgt durch gezieltes Training und Wiederholung.


Fazit: beides ist wichtig, aber das soziale Lernen schafft eine perfekte Basis für das formelle Lernen - nicht umgekehrt.

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